Frühzeitig vorsorgen: Gehirn-Wellness gegen Alzheimer

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Hirngesundheit als Schlüsselkomponente

In unserer hektischen Welt, in der Stress und digitale Ablenkungen allgegenwärtig sind, vernachlässigen wir oft das wichtigste Organ unseres Körpers: das Gehirn. Doch der Fokus auf ein gesundes Gehirn ist der Schlüssel zu einem langem, gesundem Leben. Sogenanntes „Gehirn-Wellness“ ist mehr als nur ein Trend – es ist eine Notwendigkeit, die sich auf unser tägliches Wohlbefinden und langfristige Gesundheit auswirkt.

Alzheimer-Prävention

Nach Angaben der WHO leben derzeit weltweit mehr als 55 Millionen Menschen mit einer Demenz und jährlich kommen etwa 10 Millionen neue Fälle hinzu. Die Zahl der Alzheimer-Fälle steigt also weltweit rapide an, und die Forschung zeigt, dass ein gesunder Lebensstil, der auch die Pflege des Gehirns umfasst, das Risiko dieser degenerativen Erkrankung deutlich verringern kann. Regelmäßige geistige Aktivitäten wie Rätsel lösen, Lesen und das Erlernen neuer Fähigkeiten stärken die neuronalen Verbindungen und fördern die Neuronenbildung, was das Gehirn widerstandsfähiger gegen Alzheimer macht.

Cortisol als Erzfeind

Stress ist ein bekannter Feind des Gehirns, denn chronischer Stress kann zu einer Abnahme der kognitiven Funktionen führen, die Aufmerksamkeit, das Gedächtnis und die Entscheidungsfähigkeit beeinträchtigen. Das Stresshormon Cortisol begünstigt laut einer Studie neben Demenz auch zahlreiche andere Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie kann das altern Beschleunigen. Der Gegenspieler von Cortisol ist Oxytocin, das sogenannte Kuschelhormon. Das wird nicht nur bei einem verliebten Paar ausgeschüttet, sondern bei Körperkontakten mit nahestehenden Menschen. Daher ist es wichtig, bewusst Zeiten für Entspannung und soziale Interaktionen einzuplanen. Quality Time mit Familie und Freunden kann das Demenzrisiko verringern und trägt zu einem ausgeglichenen Lebensstil bei. Durch regelmäßige Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga können wir auch nicht nur den Cortisolspiegel senken, sondern auch die neuronale Regeneration fördern und die geistige Klarheit verbessern.

Die Bedeutung der Gehirngesundheit für Frauen

Bei Frauen wird die Gehirngesundheit oft unterschätzt, obwohl sie häufiger an Migräne, Schlaganfällen und Alzheimer erkranken als Männer. Diese Erkrankungen unterstreichen die Notwendigkeit, die Hirngesundheit nicht zu vernachlässigen. Insbesondere die Verbindung zwischen Hormonen und Gehirnaktivität, in der das Östrogen eine Schlüsselrolle spielt, ist ein Bereich, der besondere Aufmerksamkeit erfordert.

5 Tipps zur Förderung der Gehirngesundheit

  1. Nährstoffreiche Ernährung: Integriere Lebensmittel wie Sojaprodukte, Beeren und Nüsse in deinen Speiseplan, um dein Gehirn mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
  2. Qualitätsbewusster Konsum: Achte bei Genussmitteln wie Alkohol und Kaffee auf hohe Qualität und genieße sie in Maßen.
  3. Regelmäßige Bewegung: Sportarten wie Yoga, Wandern oder Schwimmen verbessern die Durchblutung und können das Demenzrisiko senken.
  4. Ausreichend Schlaf: Sieben bis acht Stunden Schlaf sind ideal, um das Gehirn zu regenerieren und das Risiko für Alzheimer zu reduzieren.
  5. Geistige Aktivität: Fordere dein Gehirn regelmäßig mit Lesen, Weiterbildung oder Knobelaufgaben heraus, um die kognitiven Reserven zu stärken.

Demenz früh vorbeugen

Gehirn-Wellness sollte zu einer Priorität in unserem Leben werden, denn ein gesundes Gehirn ist die Grundlage für ein erfülltes und produktives Leben. Indem wir auf unsere geistige Gesundheit achten, können wir nicht nur unser Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer verringern, sondern auch unsere kognitive Funktion verbessern und ein besseres Lebensgefühl erreichen.

Buchtipp der Redaktion: „Wellness für das Gehirn“ von Frau Dr. Manuela Macedonia

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