Egal, ob Tee, Kaffee oder als schnelles Helferlein für die Wärmeflasche: Wasserkocher liefern schnell und stromsparend heißes Wasser. Eine neue Untersuchung des Verbrauchermagazins Öko-Test zeigt jedoch, dass manche Geräte Mängel bei der Elektronik sowie verschiedene Schadstoffe aufweisen.
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Nur vier "sehr gut"-Bewertungen
Öko-Test untersuchte 15 verschiedene Wasserkocher aus Glas, Metall und Kunststoff. Im Belastungstest musste die Produkte 365-mal hintereinander Wasser zum Kochen bringen. Zudem wurden die Ausstattung, das Gehäuse sowie die elektronische Sicherheit der Geräte untersucht. Im Labor analysierten die Experten die Wasserkocher auf mögliche Schadstoffe, die die Produkte auf das Wasser übertragen könnten.
- Die traurige Bilanz: Nur vier Produkte wurden im Test mit "sehr gut" benotet. Zwei der vier Testsieger überzeugten mit hoher Leistung. Sie bringen einen Liter Wasser in rund zweieinhalb Minuten zum Kochen.
- Drei Wasserkocher fielen im Test aufgrund einer auffallend langen Kochzeit von 3 Minuten und 25 Sekunden durch. An vier der 15 getesteten Geräte bemängelte Öko-Test zudem einen erhöhten Energieverbrauch. Beim Kochen von einem Liter Wasser wurden mehr als 115 bis 120 Wattstunden verbraucht.
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Wasserkocher im Test: Deckel oft unpraktisch
Einige Wasserkocher hatten einen besonders unpraktischen Deckel, bei dem meist der Aufsatz klemmte. Das sieht Öko-Test nicht gerade als "nutzerfreundlich". Bei einem Produkt ließ sich der Deckel nur ruckartig schließen, dabei rieben sich erkennbare Plastikteilchen von dem Gerät ab. Für das Verbrauchermagazin ein gravierender Verarbeitungsmangel.
- Alle getesteten Produkte erfüllten die grundlegenden Sicherheitsstandards. Bei neun Wasserkochern wurde jedoch entdeckt, dass sich das Glas- oder Metallgehäuse innerhalb von zehn Minuten nach dem Kochen besonders stark erhitzt (mehr als 97 Grad Celsius). Produkte aus Kunststoff haben dieses Problem nicht.
- Laut Öko-Test sind die Griffe an den Wasserkochern zwar besser isoliert, dennoch sollte das restliche Gehäuse auch bestimmte Temperaturen nicht überschreiten.
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Schadstoffe in Wasserkochern entdeckt
Ein Produkt enthielt zu viel Nickel und gab dieses auch an das Wasser im Kessel ab. Für gesunde Menschen ist dies nicht gefährlich, doch Allergiker können schon auf geringe Mengen mit Beschwerden reagieren. In einem weiteren Produkt wurden auffallend hohe Werte der Schadstoffe Antimon und Brom im Griffmaterial festgestellt. Diese wurden wahrscheinlich eingesetzt, um die Griffe vor heißen Temperaturen zu schützen (werden in der Regel als Flammschutzmittel verwendet). Bromierte und chlorierte Verbindungen sind in der Natur schwer abbaubar, das gibt nochmal einen Minuspunkt in Bezug auf die Nachhaltigkeit.
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Das sollten Sie beim Kauf von Wasserkochern beachten
- Der Preis sagt nicht immer etwas über die Qualität aus! Öko-Test empfiehlt demnach auch Produkte unter 20 Euro, da teure Geräte ebenfalls bei der Sicherheit und Handhabung schwächeln können.
- Wasserkocher aus Kunststoff überzeugen im Test, da sie meist gut isoliert sind. Produkte mit einem verdeckten Heizelement sind besser zu reinigen als mit einer freiliegenden Heizspirale.
- Falls Sie alte Wasserkocher entsorgen möchten, dann auf keinen Fall im Hausmüll! Wenden Sie sich an Ihre regionale Sammelstelle. Kann das Gerät noch "gerettet" werden, dann empfiehlt sich eine Reparatur – das schont die Umwelt.
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