Melatonin: Ist die „Einschlafdroge“ gefährlich?

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Das menschliche Schlafmittel

Melatonin ist ein Hormon, das in der Zirbeldrüse im Gehirn produziert wird und eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Schlaf-Wach-Zyklus spielt. Es wird auch oft als „Schlafhormon“ bezeichnet. Sein Spiegel steigt typischerweise in der Nacht an, um den Körper auf den Schlaf vorzubereiten. Tagsüber sinkt der Melatoninspiegel, um Wachsamkeit und Konzentration zu fördern. Diese natürliche Regulation macht Melatonin zu einem wichtigen Faktor für einen gesunden Schlaf. Doch bei welchen Personen kann die Einnahme des frei erhältlichen Mittels gefährlich sein?

Jetlag-Helfer und Anti-Aging Waffe

Viele Menschen nutzen Melatonin in Form von Tabletten, löslichen Getränken oder Gummibärchen als Schlafmittel. Die Hoffnung dabei ist, Schlafstörungen und Schlaflosigkeit zu beseitigen. Das Hormon kann tatsächlich die Qualität des Schlafs verbessern und die Zeit verkürzen, die zum Einschlafen benötigt wird. Zusätzlich kann Melatonin helfen, beim Reisen einen Jetlag leichter zu überwinden, indem es den Körper dabei unterstützt, sich an neue Zeitpläne anzupassen – ohne auf harte Schlafmittel zurückgreifen zu müssen. Außerdem ist Schlafhormon ist auch ein wichtiges körpereigenes Antioxidans, das gegen oxidativen Stress wirkt und Zellschäden im Körper verhindert oder vermindert. So wurde in den letzten Jahren aus dem Schlafhelfer auch ein Anti-Aging Produkt. Denn guter Schlaf sorgt auch für eine strahlende, pralle Haut.

Gefährdete Personen & Nebenwirkungen

Dass die Einnahme von Melatonin nicht ungefährlich ist, bestätigen Studien: In der Untersuchung der Wissenschaftler wurden Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Magenkrämpfe, Benommenheit sowie ein ungewöhnlich niedriger Blutdruck mit dem Schlafmittel in Verbindung gebracht. Die richtige Dosierung und der Zeitpunkt der Einnahme sind entscheidend, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören unter anderem:

  1. Schläfrigkeit und Benommenheit: Einige Personen können sich am nächsten Morgen nach der Einnahme von Melatonin müde oder benommen fühlen.
  2. Veränderungen im Schlafrhythmus: Obwohl Melatonin dazu beitragen kann, den Schlaf-Wach-Zyklus zu regulieren, kann es bei manchen Menschen zu unerwünschten Veränderungen im Schlafmuster führen: Von Schlaflosigkeit, verstärkten Träumen oder vermehrtem Aufwachen während der Nacht ist alles möglich.
  3. Magen-Darm-Beschwerden: Einige Personen berichten nach der Einnahme von Melatonin über Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder sogar Durchfall.
  4. Kopfschmerzen: Bei einigen Menschen können Kopfschmerzen als Nebenwirkung auftreten, insbesondere wenn sie Melatonin in höheren Dosierungen einnehmen.

Die größte Gefahr ist, wenn Melatonin in die falschen Hände gerät. So ist Melatonin nicht für Kinder, Jugendliche sowie Schwangere geeignet. Auch stillende Frauen dürfen auf keine Fall zu dem frei erhältlichen Mittel greifen, da sie direkt auf das Neugeborene übertragen werden.

Tipps & Tricks vor der Einnahme

Bevor du also mit Melatonin startest, ist es ratsam, deinen Arzt zu konsultieren –insbesondere wenn andere Medikamente eingenommen werden oder gesundheitliche Bedenken bestehen. Auch solltest du während der Einnahme auf deine Körpersignale achten, um möglichen Nebenwirkungen auf den Grund zu gehen.

Anstatt deine Einschlafzeit auch jeden Tag mit Hormonen beeinflussen zu wollen, solltest du auf Entspannungstechniken setzen und mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen starke Lichtquellen meiden. Denn: Wenn du zu viel (Handy)-Licht ausgesetzt bist, schüttet dein Körper natürlich auch kein Melatonin aus.

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