Risikoreich: Ist vegane Ernährung sogar gefährlich?

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Vorteile der pflanzlichen Ernährung

Der Veganismus ist gekommen, um zu bleiben: In Gastronomie und Supermärkten sind vegane Speisen und Fleischersatzprodukte weit verbreitet. Pflanzliche Ernährung bietet viele Vorteile: Sie ist reich an Ballaststoffen, einigen Vitaminen und Antioxidantien und reduziert sogar nachweislich laut Studien das Risiko für Herzerkrankungen, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten. Doch birgt der Veganismus auch gesundheitliche Risiken? Kann er sogar krank machen?

Langfristige Schäden nicht auszuschließen

So schön die pflanzliche Ernährung angepriesen wird, müssen auch die Nachteile erwähnt werden. Veganer müssen unbedingt darauf achten, ausreichend Nährstoffe zu sich zu nehmen und nicht einseitig zu essen, bedingt durch Mangel an Wissen oder Angebot. Ein Vitamin B12-Defizit ist das häufigste Problem bei veganer Ernährung, da es hauptsächlich in tierischen Produkten vorkommt. Zu wenig Vitamin B12 kann langfristig zu erheblichen Schäden führen.

  1. Anämie: Dabei werden die roten Blutkörperchen größer und weniger funktionsfähig, was zu Symptomen wie Müdigkeit, Schwäche und Kurzatmigkeit führen kann
  2. Neurologische Probleme: Ein Mangel an Vitamin B12 kann das Nervensystem beeinträchtigen und zu neurologischen Symptomen wie Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Händen und Füßen, Gleichgewichtsstörungen, Gedächtnisverlust, Depressionen, Angstzuständen und sogar zu schwerwiegenden neurologischen Schäden führen
  3. Gastrointestinale Probleme: Manche Menschen mit Vitamin B12-Mangel können auch gastrointestinale Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall oder Gewichtsverlust erleben
  4. Entwicklung von langfristigen Komplikationen: Wenn ein Vitamin B12-Mangel unbehandelt bleibt, können langfristige Komplikationen auftreten, wie irreversible Nervenschäden, die zu dauerhaften neurologischen Beeinträchtigungen führen können

Lebensmittel als Medizin

Solltest du also Veganer sein oder die vegane Ernährungsform für dich entdecken wollen, achte darauf, folgende Lebensmittel in deinen Speiseplan zu integrieren:

  1. Angereicherte pflanzliche Milchalternativen: Viele pflanzliche Milchsorten wie Sojamilch, Mandelmilch, Hafermilch und Reismilch werden mit Vitamin B12 angereichert, um den Bedarf von Veganern zu decken. Überprüfe auf jeden Fall die Etiketten, um sicherzustellen, dass die Milchalternative mit Vitamin B12 angereichert ist
  2. Angereicherte Frühstücksflocken: Einige Frühstücksflocken, insbesondere Getreideprodukte, werden mit Vitamin B12 angereichert. Dies kann eine bequeme Möglichkeit sein, Vitamin B12 in die Ernährung aufzunehmen
  3. Angereicherte Hefeextrakte: Einige Hefeextrakte, wie zum Beispiel bestimmte Formen von Nährhefe, werden mit Vitamin B12 angereichert. Diese können als Würzmittel oder Zutaten in verschiedenen Gerichten verwendet werden
  4. Angereicherte Fleischersatzprodukte: Einige fleischlose Alternativen wie vegane Burger, Würstchen und Hühner-Fleischersatzprodukte können deinen Vitamin B12 Vorrat auffüllen. Wiederum ist es wichtig, die Etiketten zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie tatsächlich mit diesem Vitamin angereichert sind.

Ein Bluttest beim Hausarzt ist wichtig, wenn man auf eine vegane Ernährung umstellt. Dabei kann man feststellen, welche Mängel bereits bestehen oder im Laufe der Zeit auftreten könnten, insbesondere den Vitamin B12-Spiegel. Nahrungsergänzungsmittel in Form von Tabletten oder Pulver können ebenfalls eine unterstützende Lösung bieten, jedoch ist es wichtig, auf die Herkunft und Qualität zu achten.

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